Steigende Primärmaterialkosten erhöhen die Preise für recycelte Harze in Europa
Im März versuchten Recycler in Europa, aufgrund steigender Material- und Produktionskosten, hoher Nachfrage und knapper werdender Verfügbarkeit massive Preisaufschläge durchzusetzen. Allerdings konnten die Anbieter aufgrund des Widerstands der Käufer nur einen Bruchteil der angestrebten Preisaufschläge durchsetzen. Dennoch verzeichneten die meisten recycelten Polymerklassen im vergangenen Monat dreistellige Preissteigerungen.
Im April sind die Preise für recycelte Polymere weiter gestiegen, allerdings in deutlich geringerem Ausmaß. Den höchsten Anstieg verzeichneten recycelte Polyethylenfolien niedriger Dichte, wobei die Preise um 90 € pro Tonne stiegen. Die meisten anderen Klassen und Typen verzeichneten Zuwächse zwischen 30 und 50 €/Tonne. Die stark steigenden Kosten für Primärmaterial unterstützten den Drang der Recycler nach höheren Preisen.
Höhere Preise für Neupolymere und eine kürzere Verfügbarkeit führten auch dazu, dass mehr Verarbeiter nach einer alternativen Versorgung in Form von recyceltem Material suchten. Die Nachfrage nach recycelten Kunststoffen war im gesamten Konsumgütersektor aufgrund der Nachhaltigkeitsprogramme der Markeninhaber besonders stark.
Im April gab es für die meisten recycelten Kunststoffklassen und -typen ausreichend Material, um die Nachfrage der Stammkunden vollständig zu decken, obwohl es schwieriger war, zusätzliche Mengen zu finden, die für die Bedienung neuer Kunden erforderlich waren. Hochwertiges Material war jedoch Mangelware.
Im Mai dürfte die starke Nachfrage sowie die steigenden Kosten für Energie und Produktionsschrott zu einer weiteren Preiserhöhungsrunde führen. Die Verfügbarkeit hochwertiger Produktionsabfälle und Flaschenabfälle bleibt für Recycler ein großes Anliegen.
Bei transparenten Pellets und Flocken in Lebensmittelqualität stiegen die Preise im April um 50 €/Tonne, wobei die Preise für farbige Flocken um 30 €/Tonne stiegen. Steigende Preise für Neu-PET und Kosten für Flaschenabfall unterstützten die Forderungen der Recycler nach höheren R-PET-Preisen.
PET-Flaschenabfälle, insbesondere bei hochwertigen Qualitäten, waren Mangelware, außerdem erhöhten Engpässe und Verzögerungen in der Logistik die Transportkosten.
Nach der hektischen Kaufwelle im Vormonat normalisierte sich die Nachfrage im April wieder.
Recyceltes LDPE
Im April konnten Recycler die Preise für recyceltes LDPE ohne große Diskussionen erhöhen, was teilweise auf den starken Anstieg der Preise für neues LDPE zurückzuführen war. Naturfolienqualitäten verzeichneten einen Preisanstieg von 90 €/Tonne, andere Qualitäten stiegen um 30–50 €/Tonne.
Es war genügend recyceltes LDPE verfügbar, um die Nachfrage zu decken, obwohl qualitativ hochwertige Qualitäten knapper und teurer waren.
Die Nachfrage nach recyceltem LDPE wurde dadurch gestützt, dass die Verarbeiter aufgrund der stark steigenden Kosten für primäres LDPE von Primärmaterial auf Rezyklat umstiegen.
Recyceltes Polyethylen hoher Dichte
Im April stiegen die Preise für recyceltes PE mit hoher Dichte um 50 €/Tonne, wobei die Recycler aufgrund von Materialknappheit und stark steigenden Preisen für Primärmaterial ihre Zuwächse ohne großen Widerstand durchsetzen konnten.
Es war ausreichend Material vorhanden, um Stammkunden zu bedienen, obwohl hochwertige Qualitäten knapper und teurer waren.
Die R-HDPE-Nachfrage für Konsumgüter und Bauanwendungen war robust, während der Verkauf von schwarzem Spritzgussmaterial an den Automobilsektor im Vergleich zum Vormonat zurückging.
Recyceltes Polypropylen (R-PP)
Der Anstieg der R-PP-Preise verlangsamte sich im Vergleich zum Vormonat deutlich, mit Zuwächsen von 25 €/Tonne für Homopolymer-Pellets und 50 €/Tonne für Copolymer-Pellets. Es stand ausreichend Produktionsschrott zur Verfügung, um den Bedarf der Stammkunden zu decken. Die R-PP-Nachfrage wurde durch die stark steigenden Kosten für Vormaterialien und durch die Aufstockung der Lagerbestände der Automobilhersteller gestützt.
Recyceltes hochschlagfestes Polystyrol (R-HIPS)
Im April stiegen die R-HIPS-Preise um 50 €/Tonne, unterstützt durch die stark gestiegenen Kosten für Primärmaterial. Der R-HIPS-Umsatz stieg, da Käufer von Standard-Polystyrol, wo möglich, auf R-HIPS umstiegen, da primäres HIPS sehr teuer geworden ist und knapp ist. Für Stammkunden stand zwar ausreichend Material zur Verfügung, Bestellungen von Neukunden waren jedoch oft kontingentpflichtig.
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